Nun ist es offiziell: Der Streaming-Anbieter Watchever stellt seinen Betrieb zum Jahreswechsel ein – eine dazugehörige Stellungnahme hat das Unternehmen gestern via Facebook veröffentlicht.
Watchever dankt den Fans für die schönen Jahre

Bereits im Juli dieses Jahres wurde bekannt, dass der zum französischen Medienkonzern Vivendi gehörende VoD-Anbieter Watchever seinen Dienst zum Ende dieses Jahres einstellen wird (meinvod berichtete). Doch obwohl diese Entscheidung zum damaligen Zeitpunkt nahezu jedem größeren Online-Portal eine Meldung wert war, hielt sich Watchever selbst bisher überraschend bedeckt. Sollte den Verantwortlichen kurz vor dem angekündigten Todesstoß etwa doch noch eine schlaue Lösung einfallen, wie man den einst so frenetisch gefeierten Dienst doch noch retten kann? Scheinbar nicht – denn am gestrigen Montag veröffentlichte Watchever nach immerhin drei Monaten ein relativ knappes Statement auf seiner Facebook-Seite. Darin zu lesen: Was so ziemlich jeder schon seit 12 Wochen wusste. Watchever wird es nur noch bis zu 31.12 dieses Jahres geben und die Kündigung von laufenden Abonnements erfolgt ab dem genannten Datum automatisch – auch Neuanmeldungen zum Abschluss eines Abonnements sind nicht mehr möglich. Zum Abschluss gab es noch dankende Worte an alle Fans und Nutzer, mit denen man eine unvergessliche Zeit erleben durfte.
Kaum eine Chance gegen die starke Konkurrenz
Dass sich Watchever in Deutschland nie richtig durchsetzen konnte, dürfte vor allem der gigantischen Konkurrenz durch Netflix und Amazon Prime Video geschuldet sein: Beide Unternehmen sitzen auf unzähligen Millionen Dollar, die man im Laufe der vergangenen Jahre sehr geschickt in Eigenproduktionen und exklusive Inhalte gesteckt hat. Ein schier unerreichbares Level für den kleinen Streaming-Anbieter, der in erster Linie für ältere Filmklassiker und gute Kinderunterhaltung bekannt war. Topaktuelle Blockbuster, wie man sie bei der Konkurrenz finden konnte, gab es bei Watchever nur sehr selten, sodass das große Publikum auch angesichts der nahezu identischen Monatsgebühren lieber ein Abonnement bei der Konkurrenz abschloss – da konnten auch groß angelegte Werbespots mit Til Schweiger und seiner nicht wegzudenkenden Tochter Emma nichts dran ändern. Noch im Juli hieß es seitens Vivendi übrigens, dass das Entwicklungsteam von Watchever weiterhin an Bord bleiben solle, da man sich einen eventuellen Neustart unter anderem Namen gut vorstellen könnte – dieser dürfte sich dann aber definitiv auf den französischen Markt beschränken.
Auch wir von meinvod bedanken uns bei Watchever für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren sowie den stets freundlichen Kontakt bei Anfragen unsererseits. Wir wünschen euch nur das Allerbeste und hoffen, dass Ihr eure Träume und Ziele auch in den kommenden Monaten und Jahren weiter verfolgt – jedes Ende ist auch ein Anfang.
In diesem Sinne:
Ruhe in Frieden, Watchever
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